Zum Jahreswechsel möchten wir in diesem Artikel ein paar unserer eindrucksvollen Projekte aus einem erfolgreichen Jahr 2021 vorstellen. Wie gehabt, stellt jeder unserer Projektingenieure eines seiner spannendsten Projekte vor.
3. WVA - Wasserversorgung Kolsass
Stadt-Carré Wilten
Geotechnische Herausforderung:
Zur Errichtung einer Wohnanlage im Süden von Innsbruck wurden wir von der Engl GmbH mit der Ausarbeitung einer Ausführungsstatik inklusive der dazugehörigen Ausführungsplanung für die Baugrubensicherungsmaßnahmen beauftragt.
Die Sicherung der Baugrubenböschungen erfolgte mittels überschnittenen Bohrpfahlwänden (DM 62, DM 88 und DM 120) und Vorspannankern. Die Baugrube konnte Anfang 2021 erfolgreich fertiggestellt werden.
Tätigkeit GUB:
Ausführungsstatik und Ausführungsplanung Baugrubensicherung, baubegleitende Planung und Betreuung
Zahlen, Daten, Fakten:
- Tangierende Bohrpfahlwand DM 120 cm frei eingespannt – maximale Sicherungshöhe 8.70 m – Pfahllänge gesamt 133 m
- Aufgelöste Bohrpfahlwand DM 90 cm mit Ausfachung durch Primärpfähle, frei eingespannt – System 1-1-1 - maximale Sicherungshöhe 5.25 m (Pfahllänge gesamt 163 m
- Aufgelöste Bohrpfahlwand DM 62 cm mit Ausfachung durch Primärpfähle, einfach verankert – System 1-3-1 und 1-1-1 – maximale Sicherungshöhe 10.45 m (Pfahllänge gesamt ca. 4.858 m)
- Anker 113 Stk. mit einer Gesamtlänge von 1.498 m
- Gurtung mit Sonderprofilen in Trapezform und HE-B Trägern ca. 263 m.
- Planung der Baugrube in 3D
Planung GUB:
Bauausführung Spezialtiefbau:
Engl GmbH
#Spezialtiefbau #Grundbau #Baugrube
WA Gilmstraße - Schwaz
Geotechnische Herausforderung:
Die Grund & Boden Geotechnik GmbH wurde mit der geotechnischen Betreuung einer kleinen Wohnanlage in Schwaz beauftragt. Aus den herausfordernden Randbedingungen hat sich eine spannende Baugrube ergeben. Neben unzähligen Einbauten im Straßenbereich und einer unmittelbar an die Baugrube angrenzenden Nachbarbebauung stellten die steilen und beengten Verhältnisse eine baustellenlogistische Herausforderung dar.
Tätigkeit GUB:
Baugrunderkundung, Baugrundgutachten, Entsorgung Niederschlagswässer, Konzept und Ausführungsplanung Baugrubensicherung und baubegleitende Betreuung
Zahlen, Daten, Fakten:
Aufgelöste Bohrpfahlwand
- 24 m Verbauachse
- 12 Bohrpfählen DM 52 cm
- 11 vorgespannte Injektionsbohranker
- 95 m² Spritzbetonausfachung
Trägerbohlwand
- 24 m Verbauachse
- 13 Stahlträger HE-B 500 sowie 2U 400
- 90 m² Ausfachung mit Kanaldielen bzw. Holzbohlen
Planung GUB:
Dipl.-Ing. Dr. Iliana Polymerou
Projektleitung/ÖBA:
AA Baumanagement GmbH
Bauausführung Spezialtiefbau:
Engl GmbH
#Spezialtiefbau #Grundbau #Baugrube #Kulturtechnik
WVA - Wasserversorgung Kolsass
Geologisch/geotechnische Herausforderung:
Aufgrund des engen Projektterminplans erfolgten noch im Winter 2021 die ersten Begehungen. Nach einer raschen wasserrechtlichen Genehmigung im Frühling wurde unmittelbar mit den Bauarbeiten und den Quellneufassungen begonnen. Durch das spannende Projekt, welches wir gänzlich geologisch und hydrogeologisch betreut haben, ist die langfristige Trinkwasserversorgung der Gemeinde Kolsass sichergestellt.
Tätigkeit GUB:
- Ausarbeitung geologisch/hydrogeologische Stellungnahme für die wasserrechtliche Einreichung
- Geologische Baubegleitung: geologisch-geotechnische Begleitung und Beratung der Baumaßnahmen an der Künette und den Neufassungen, geologisch-hydrogeologische Begleitung und Dokumentation der Quellneufassungen
- Neufassung von 7 Quellen (5 wurden 2021 ausgeführt, 2 stehen noch aus)
- Schlussbericht Baubegleitung für Behörde gem. Bescheid
- Abschließend geplante Ausweisung Schutzzonen I-III
Planung GUB:
Bauherr:
Gemeinde Kolsass
Projektleitung/ÖBA:
AEP Planung und Beratung GmbH
Bauausführung:
Hochtief Infrastructure GmbH
#Geologie #Hydrogeologie
Kraftwerk Obere Sill - Wehranlage Matrei
Geotechnische Herausforderung:
Zur Herstellung des Schleusenbauwerks wurde am orografisch rechten Ufer eine bis zu 10 m hohe Baugrubensicherung mittels Spritzbeton-Nagelwand ausgeführt. In der Funktion als behördliche geotechnische Bauaufsicht haben wir unter anderem zur Verformungsüberwachung während der Aushub- und Sicherungsarbeiten die Installation von Messpunkten veranlasst und die Messergebnisse laufend interpretiert. Mit den Sicherungsarbeiten wurde im letzten Quartal 2020 begonnen.
Die Anzahl der Messpunkte wurde mit dem Fortschritt der Sicherungsarbeiten ausgeweitet. Die installierten Messpunkte wurden anfänglich zweimal pro Woche geodätisch erfasst. Im Zuge der Sicherungsarbeiten wurden zum Teil erhebliche Verformungen festgestellt. Nach eingehender Analyse und Interpretation der Messergebnisse wurde davon ausgegangen, dass durch die Aushubarbeiten eine tiefgründige Massenbewegung ausgelöst wurde.
Die Sicherungsarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt – kurz vor der geplanten Winterpause 2020/2021 – bereits abgeschlossen. Mit der Errichtung des Schleusenbauwerks wurde in diesem Bereich gerade begonnen. Es wurden weiterhin Verformungen messtechnisch erfasst. Daher wurden der Messumfang deutlich ausgeweitet sowie das Messintervall erhöht. Die bisherigen manuellen geodätischen Wiederholungsmessungen erfolgten fortan automatisch mittels Motor-Theodolit. Die Messergebnisse konnten mittels Fernzugriff aktuell abgerufen werden.
Neben der intensivierten, geodätischen Beobachtung des Kriechhanges wurden auch Vorkehrungen getroffen, um bei einer Verformungszunahme Sofortmaßnahmen einleiten zu können. Als Sofortmaßnahme wurde die Vorschüttung von geeignetem Bodenmaterial vorgesehen. Das automatische Monitoring wurde auch während der Winterpause unsererseits ständig aufmerksam beobachtet und laufend geotechnisch interpretiert. Durch die Vorhaltung von Schüttmaterial und da auch während der Winterpause eine ausreichende Anzahl an LKW und Bagger einsatzbereit waren, hätte die Vorschüttung jederzeit rasch durchgeführt werden können.
Nach der Winterpause wurden zusätzlich auch noch zwei Inklinometerbohrungen zur Beobachtung des Kriechhanges im Bereich der Rutschmasse abgeteuft.
Die Wehranlage wurde statisch derart bemessen, dass diese den zusätzlichen Kriechdruck aufnehmen kann. Ferner wurde oberwasserseitig der Wehranlage, entlang der Ufermauer eine verankerte Bohrpfahlwand projektiert. Auch diese Bohrpfahlwand wurde auf den Kriechdruck ausgelegt.
Seitens des Auftraggebers wurde aufgrund der Kosten für die Herstellung der ursprünglich nicht vorgesehenen Bohrpfahlwand sowie zur Einhaltung des Gesamtfertigstellungstermins für die Wehranlage Anfang des Jahres 2021 entschieden, die Bohrpfahlwand losgelöst von den Baumaßnahmen an der Schleuse, erst in der darauffolgenden Niederwasserperiode auszuführen.
Mit dem Fortschritt der Baumaßnahmen und der teilweisen Hinterfüllung der Bauwerksräume wurde eine Verflachung der Zeit-Verformungsgrafen festgestellt. Die geodätischen Messmarken sowie die Inklinometermessstellen wurden und werden nach wie vor weiterhin beobachtet. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird davon ausgegangen, dass die durch die Aushubarbeiten ausgelöste Massenbewegung zwischenzeitlich gestoppt werden konnte und die Ausführung der Bohrpfahlwand nicht mehr erforderlich ist.
Tätigkeit GUB:
Geotechnische Bauaufsichtstätigkeit (behördlich), Planung permanente Bohrpfahlwand
Planung GUB:
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Unterhofer
Bauherr:
Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
Bauausführung:
STRABAG AG (Baumeister)
HTB Baugesellschaft m.b.H. (Spezialtiefbau)
#Spezialtiefbau #Grundbau #Bauaufsicht
Logistikzentrum Fritzens
Geotechnische Herausforderung:
Für ein geplantes Logistikzentrum im Tiroler Unterland haben wir ein umfangreiches Erkundungsprogramm ausgeführt. Neben der gesamten Organisation und Begleitung der Erkundungen wurden die Untersuchungsergebnisse in ein 3D-Baugrundmodell (BSM - Boden-Schichten-Modell) überführt.
Im Zuge der Erstellung des Baugrundgutachtens wurden gemeinsam mit dem Hochbaustatiker mehrere Gründungsvarianten geprüft und die optimale Fundierung empfohlen.
Tätigkeit GUB:
Organisation und Durführung der Erkundungskampagne, Baugrundgutachten mit Gründungsempfehlung, Entsorgung Niederschlagswässer
Zahlen, Daten, Fakten:
- 31 Baggerschürfe
- 3 Aufschlussbohrungen
- SPT-Versuche (Bohrlochsondierungen)
- Pegelausbau und Pumpversuch
- Kornverteilungen
- Triaxial-CD-Versuch
- Rammsondierung (SRS)
Planung GUB:
Alessandra Praxmarer BSc. BSc.
Generalplaner:
Dr. Shebl & Partner Generalplaner GmbH
#Baugrunderkundung #Geologie #Gründung
Duett Pradl
Geotechnische Herausforderung:
Die Grund & Boden Geotechnik GmbH wurde bei einem der aktuell größten privaten Wohnbauprojekte in Innsbruck mit der gesamten geotechnischen Betreuung beauftragt. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die innerstädtische Baugrube dar. Zahlreiche Leitungslagen im öffentlichen Gut, bereichsweise fehlende Zustimmung für eine Fremdgrundinanspruchnahme durch Anker, mehrere unmittelbar angrenzende Bebauungen sowie die beengten Verhältnisse waren dabei die größten geotechnischen Herausforderungen. Diesen konnten wir mit einer höchst detaillierten Ausführungsplanung in 3D begegnen. Die mittlerweile wieder verfüllte Baugrube war ein voller Erfolgt für alle Beteiligten!
Tätigkeit GUB:
Organisation und Betreuung Baugrunderkundung, Baugrundgutachten, Entsorgung Niederschlagswässer, Konzept und Ausführungsplanung Baugrubensicherung, thermische Grundwassernutzung und die Funktion der geotechnischen Bauaufsicht
Zahlen, Daten, Fakten:
- ca. 2000 m² Spritzbeton-Nagelwände
- ca. 5000 m Erdnägel
- ca. 200 m Litzenanker
- ca. 900 m DSV-Säulen DM120
- ca. 1300 m Bohrpfähle DM90
- ca. 35 to Stahlgurtung
Planung GUB:
Dipl.-Ing. (FH) Clemens Lercher
Bauherr:
Panorama Plus Immobilien GmbH
ÖBA:
Baumanagement Kühbauch GmbH
Bauausführung Spezialtiefbau:
Keller Grundbau GmbH
Bauausführung Baumeister:
AT Thurner Bau GmbH
#Spezialtiefbau #Grundbau #Baugrube #Kulturtechnik
WH Bruck am Ziller
Geotechnische Herausforderung:
Die Topographie in Tirol macht oft auch verhältnismäßig kleine Projekte zu einer spannenden Herausforderung. Zur Errichtung eines Wohnhauseses in Bruck am Ziller wurde von uns eine bis zu 14 m hohe Spritzbeton-Nagelwand geplant. Außerdem musste eine geologische Bewertung hinsichtlich der Steinschlaggefährdung des Bauplatzes vorgenommen werden.
Tätigkeit GUB:
Baugrunderkundung, Baugrundgutachten, Baugrubensicherung, geologische Bewertung Steinschlaggefährdung
Zahlen, Daten, Fakten:
- 650 m² Spritzbeton-Nagelwand
- 920 m IBO R32-280 Bodennägel
- 850 m IBO R32-360 Bodennägel
- 620 m IBO R38-500 Bodennägel
- Sicherungshöhe bis zu 14 m
Planung GUB:
Dipl.-Ing. Dr. Anastasia Blioumi
#Spezialtiefbau #Baugrube #Geologie
WA Hofgasse Kufstein
Geotechnische Herausforderung:
Innerstädtische beengte Platzverhältnisse und flächenmäßig ausgereizte Untergeschoße haben die Konzeptionierung und Positionierung der Versickerungsanlagen bei einem unserer aktuellen Wohnbauprojekte in Kufstein äußerst spannend gemacht. Wir konnten die Aufgabenstellung durch eine detaillierte 3D-Planung lösen. Die Anlagen konnten ohne Konflikt mit den Fundamenten oder der Baugrube positioniert werden.
Tätigkeit GUB:
Baugrunderkundung, Baugrundgutachten, Baugrubensicherung, Entsorgung Niederschlagswässer
Zahlen, Daten, Fakten (Versickerung):
- 1x Kiesrohrrigole im Arbeitsraum
- 2x Kunststoffrigolen unter dem UG1
- 3x Rasenmulden
Planung GUB:
#Kulturtechnik #Versickerung #Entwässerung
Das RAIQA
Geotechnische Herausforderung:
Nachdem der erste Bauabschnitt (Baugrube Nord) Ende 2021 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, sind die Planungsarbeiten im Bereich der Baugrube Süd bereits in vollem Gange. Dieser Herausforderung hat sich Marco, unser neuester Bauingenieur, sofort gestellt. Die beengten Platzverhältnisse sowie die angrenzenden Bauwerke stellen, wie bei jeder innerstädtischen Baugrube, die größten Herausforderungen dar.
Tätigkeit GUB:
Organisation und Betreuung Baugrunderkundung, Baugrundgutachten, Baugrubensicherung, Entsorgung Niederschlagswässer, geotechnische Bauaufsicht
Zahlen, Daten, Fakten (Baugrube Süd - noch in Planung):
- 61 Stk. Bohrpfähle DM 88
- 30 Stk. Litzenanker mit 2-5 Litzen
- 300 m² Spritzbeton-Nagelwand
- DSV Säulen DM 120 (Unterfangung)
- Planung der Baugrubensicherung in 3D
Planung GUB (Baugrube Süd):
Bauherr:
Raiffeisen - Landesbank Tirol AG
Generalplaner:
Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
#Spezialtiefbau #Grundbau #Baugrube
Stubaitalradweg
Geotechnische Herausforderung:
In einem geplanten Erweiterungsabschnitt verläuft der Stubaitalradweg entlang einer steilen Hangpartie. Wir durften im letzten Jahr die dafür erforderlichen Böschungseinschnitte planen und bemessen. Eine besondere Herausforderung stellte dabei der Modellaufbau dar. Die Nagelausteilung musste so konzeptioniert werden, dass baubegleitend eine schnelle Anpassung des Nagelbilds möglich wird. Daher wurden die jeweiligen Wandsegmente immer mit einem dazugehörigen Datenfile des Bemessungsquerschnitts verknüpft. So können mehrere Wandabschnitte gleichzeitigt angepasst werden.
Tätigkeit GUB:
Planung Böschungssicherung mittels Spritzbeton-Nagelwand
Zahlen, Daten, Fakten:
- ca. 14.000 m Bodennägel
- ca. 5500 m² Spritzbeton-Nagelwände
Planung GUB (BIM-Modell):
Bauherr:
Land Tirol
#Spezialtiefbau #Böschungssicherung #Baugrube
