Bauwasserhaltung

Neben der Wahl der Verbauart müssen bei der Planung einer Baugrube auch Überlegungen zur Wasserhaltung angestellt werden. Da in den meisten Tälern Tirols in den quartären Talablagerungen zusammenhängende Grundwasserkörper vorkommen, sind für die Errichtung eines Untergeschoßes oft Wasserhaltungsmaßnahmen erforderlich.

 

Unsere Leistung in diesem Teilgebiet der Geotechnik beginnt mit der Erhebung und Auswertung vorhandener Grundwasserdaten. Wir leiten die relevanten Wasserstände für das jeweilige Bauvorhaben ab und werten diese statistisch aus. Aus den ermittelten Monatsmaximalwerten lässt sich der optimale Bauzeitraum ableiten.

 

Ergeben die Erhebungen, dass eine Bauwasserhaltung erforderlich ist, nehmen wir eine maßgeschneiderte Bemessung und Planung derselben vor und erstellen einen Technischen Bericht für die erforderliche wasserrechtliche Einreichung

 

Info:

Entsprechend dem Merkblatt für Bauwasserhaltungen vertritt die oberste Wasserrechtsbehörde die Auffassung, dass Bauwasserhaltungen nach § 10 und § 32 WRG 1959 wasserrechtlich zu bewilligen sind. Der auslösende Tatbestand ist dabei die „Erschließung“ bzw. „Benutzung“ durch die Entnahme von Grundwasser, wobei die Benutzung nicht im Gebrauch, sondern im Entnehmen von Grundwasser aus einem vorhandenen Bereich zur Freihaltung der Baugrube besteht. Aufgrund jeglicher fehlender Ausnahmebestimmungen ist entsprechend dem Merkblatt für Bauwasserhaltungen somit jede Bauwasserhaltung, unabhängig von Art und Umfang, wasserrechtlich bewilligungspflichtig.

Die Einleitung in eine Vorflut löst zusätzlich eine Bewilligungspflicht nach § 9 WRG 1959 aus. Werden die geförderten Grundwässer versickert, liegt allenfalls eine Bewilligungspflicht nach § 10 WRG 1959 vor. (siehe oberer Absatz)

 

Je nach Einbindung des Bauwerks und Höhe des Bemessungswasserstandes planen wir offene Wasserhaltungen mit Schacht- oder Bohrbrunnen. Um die Wassermenge zu reduzieren und die Absenkung außerhalb der Baugruben möglichst gering zu halten, ist es bei gewissen Randbedingungen sinnvoll, die Baugrube dicht zu umschließen (z. B. Spundwand) und die vertikale Durchlässigkeit durch Bodenverbesserungsmaßnahmen wie „Rütteldruckverdichtung“ herabzusetzen.

 

Bei tief unter dem Grundwasserspiegel liegenden Aushubsohlen ist es oft angebracht, eine dichte Baugrubenumschließung und eine Abdichtung der Baugrube mittels hoch- oder tiefliegender Dichtsohle durchzuführen.

 

Auch in diesem Fachbereich profitieren Sie von unserer holistischen Betrachtungsweise. Bauwasserhaltung und Baugrubensicherung werden meist in einem Projekt/Plan abgehandelt, sodass die Elemente der Baugrubenumschließung bestmöglich auf die Bauteile der Wasserhaltung abgestimmt sind.



Ausgewählte Referenzen:

  • Fröschl Haus - Hall i.T.
  • PEMA P2 - Innsbruck
  • DYNAFIT Headquarter - Kiefersfelden
  • Canal & Co - Hall i.T.
  • West Park - Innsbruck
  • Mischwasserüberlaufbecken Vill
  • Hochwasserpumpwerk Marktplatz - Innsbruck
  • Regenüberlaufbecken Wattens

 Nähere Infos finden Sie bei unseren Referenzen.